Bild (c) Regionalbüro Pielachtal; Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops

Die Anpassung an den Klimawandel ist neben der Reduktion der Treibhausgasemissionen die zweite Säule, die für die Gemeinden im Pielachtal immer mehr von Bedeutung wird.

Im Rahmen einer Vorstandssitzung der Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal am 6. Juni 2019 wurden die verschiedenen Begriffe wie Klimaschutz, Klimawandel und -anpassung erklärt. „Es ist uns als Kleinregion Pielachtal ein Anliegen, diesen Lebensraum für zukünftige Generationen fit zu machen. Wir nehmen die Klimakrise ernst und werden im Rahmen unserer Möglichkeiten als Kleinregion entsprechende Maßnahmen setzen, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.“ so Bgm. Ing. Kurt Wittmann, Obmann der Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal.

Klimakrise und Pielachtal
DI Wolfgang Schoberleitner, Mitplan GmbH, hat die Klimaszenarien und meteorologischen Daten für Niederösterreich präsentiert. Diese zeigen beispielsweise, dass die Niederschläge sogar mehr werden, insbesondere im Winter. Die Herausforderung sind hohe Niederschlagsmengen in kurzer Zeit. Starkregenereignisse wechseln mit ausgedehnten niederschlagsfreien Trockenperioden. Weiters wird prognostiziert, dass bis Ende des Jahrhunderts die Hitzetage (Tage mit über 30 Grad Celcius) um etwa 30 Tage pro Jahr zunehmen. Gleichzeitig werden die Eistage deutlich abnehmen. Die Vegetationsperiode verlängert sich um bis zu zwei Monate. Auf diese Entwicklungen des Klimas gilt es sich einzustellen, um die negativen Folgen so gering wie möglich zu halten (Hochwasser, Dürreschäden, Baumsterben, Gesundheit, etc.) und die Chancen entsprechend zu nutzen.

Ideen zu Klimawandelanpassung
Nach dem Fachinput hatten die TeilnehmerInnen Gelegenheit ihre Ideen und Maßnahmen zur Klimawandelanpassung einzubringen. Insbesondere der Wasserrückhalt im Boden, die Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung in ausgedehnten Trockenperioden sowie die Pielach Renaturierung wurden intensiv diskutiert. Im Bereich der Landwirtschaft ist aus Sicht der Akteurinnen und Akteuren zukünftig die Wahl hitzeresistenter Sorten und Schutzstreifen (Wasser und Wind) wichtig. Um Bewusstseinsbildung zum Klimawandel zu schaffen sollen zu unterschiedlichen Themenbereichen Vorträge und Informationsveranstaltungen organisiert werden. Ein Programm zur Klimawandelanpassung für Schulen soll entwickelt werden.

Bis Ende Dezember 2019 wird unter Einbindung der Gemeindepolitik und -verwaltung, regionalen AkteurInnen und ExpertInnen ein Anpassungskonzept für die Kleinregion Pielachtal verfasst. Darin werden insgesamt 10 konkrete Maßnahmen definiert, die sich mit der Anpassung an den bestehenden Klimawandel beschäftigen und in den Jahren 2020 bis 2021 umgesetzt werden sollen.

KLAR! Programm
Im Rahmen des Förderprogramms Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR) bereitet sich die Kleinregion auf den Klimawandel vor. Das Förderprogramm ist eine Initiative des Klima- und Energiefond und des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BNT). Dieses Förderprogramm gibt der Kleinregion Pielachtal die Gelegenheit, Schäden infolge des Klimawandels zu minimieren und die sich ergebenden Chancen entsprechend zu nutzen.

Klimaschutz und Klimawandel
Der Klimaschutz ist eng mit der Anpassung verbunden und wird von den acht Klimabündnis-Gemeinden weiterhin durch verschiedene Maßnahmen unterstützt, wie unter anderem durch die Teilnahme am e5-Programm, die Teilnahme an der Initiative „Niederösterreich radelt“, den Ausbau von Photovoltaikanlagen, den Ausbau der Biomasse, e-carsharing. Der Klimaschutz bekämpft die Ursachen des Klimawandels. Dabei geht es um Maßnahmen, die die Treibhausemissionen reduzieren. Klimawandelanpassung bekämpft die Folgen des Klimawandels. Es werden Maßnahmen gesetzt, um die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels zu bewältigen.