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Bei einem Vortrag von Theresia Steiner und Andreas Steinert von Natur im Garten wurde Wissen über die neuen Pflanzen vermittelt und den Pielachtal-Gemeinden Maßnahmen zur Eindämmung von Neophyten vorgestellt.

Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 gilt als Stichjahr für die Trennung dieser Zuwanderer in alteingesessene Pflanzen und in die neuen “Zuwanderer” unter den Pflanzen, die sogenannten Neophyten. Viele Pflanzen, die sich nach dem 15. Jahrhundert etabliert haben, sind inzwischen wichtiger Bestandteil der heimischen Flora geworden und eine Bereicherung für die Artenvielfalt: Sonnenblumen, Mädchenaugen, Erdäpfel, Fisolen und Paradeiser sind einige Vertreter. Ein großer Teil der Neophyten ist in der Vergangenheit als Zier- und Bienentrachtpflanzen in europäischen Privatgärten gepflanzt worden und hat sich im Laufe der Zeit auch außerhalb der Gartenzäune angesiedelt.

Invasive Neophyten

Allerdings haben weit weniger als 1% der „neuen“ oder „gebietsfremden“ Arten unerwünschte Auswirkungen. Meist aber sind sie sehr ausbreitungsstark und können innerhalb von kurzer Zeit Dominanzbestände bilden und somit die heimische Vegetation verdrängen! Deshalb werden diese eindringenden Pflanzen als invasive Neophyten bezeichnet. Sie produzieren entweder sehr viele Samen oder bilden weitreichende Wurzelausläufer.

Dominante Bestände eindämmen

Besonders dominant breitet sich derzeit der Japanische Staudenknöterich, sowie das Indische Springkraut entlang von Gewässern und Uferböschungen aus. Die Entfernung dieser dominanten Arten ist sehr aufwendig und problematisch: Mehrmaliges Mähen, Ausreißen oder Heißwasserbehandlungen sind für die dauerhafte Entfernung notwendig. Da auch eine Vermehrung über den Transport kleinster Wurzelstückchen (an Schuhwerk oder Werkzeug) möglich ist, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Beim Indischen Springkraut ist auch das Ausreißen, bevor die Pflanze zum Blühen beginnt, ein gut wirksame Bekämpfungsmethode.

Prävention empfohlen

In vom Menschen beeinträchtigten und geschwächten Naturflächen wie Industrielandschaften, an Stadträndern, Bahngleisen oder im Bauland breiten sie sich gerne aus. Als Vorbeugung für PrivatgärtnerInnen und Grünraumpfleger-Innen wird einerseits die Bodenbedeckung, andererseits auch das Setzen von schattenspendenden Konkurrenzpflanzen zur Eindämmung auf Problemstellen empfohlen.